Unsere Einladung zu einem gemütlichen Spaziergang, der für Hund und Mensch Abwechslung und Entspannung verspricht. Auf den folgenden rund vier Kilometern Länge führt der Weg vorbei an idyllischen Feldern und Wiesen, entlang der beschaulichen Rodenberger Aue und durch die Gassen des Ortes wieder zurück zum Dorfplatz, wo auch der Familienweg beginnt. Wir passieren dabei zwei historische Gaugrenzen, die die Geschichte Egestorfs widerspiegeln.
An dieser Gaugrenze ist auch unser Startpunkt – der Dorfplatz, der von historischen Bauernhäusern gesäumt wird. Hier kannst du bereits in die besondere Atmosphäre Egestorfs eintauchen und an liebevoll gepflegten Gärten eine kleine Anhöhe in Richtung der landwirtschaftlich genutzten Felder hinaufgehen. Oben angekommen, verlassen wir den sogenannten Familienweg, halten uns links und gehen entlang eines Hofes, auf dem je nach Jahreszeit, Hühner, Enten, Gänse und Kühe frei laufend zu sehen sind. Wir kommen jetzt in die erste von zwei Siedlungen, dem Slieper. Du siehst ursprüngliche Siedlungshäuser, aber auch Neubauten. Eine Empfehlung ist der alljährliche Laternenumzug, der von der Feuerwehr organisiert, durch diese Siedlung zieht. Rechter Hand wohnt einer unserer zwei Imker, bei dem du dir Honig kaufen kannst. Wir gehen weiter geradeaus, entlang der Grundstücke und verlassen die Siedlung mit einem Blick auf den Süntel. Unterhalb des Süntels liegen die Ortschaften Bakede und Beber, die auch Teil des Wasserverbandes sind. Entlang der Felder halten wir uns rechts, der Weg beschreibt einen Bogen und führt uns wieder zurück ins Dorf. Es geht vorbei an einem Naturgrundstück, auf dem Schafe laufen, durch ein kleines Waldstück mit plätscherndem Bachlauf, an dem du Bärlauch findest. Wir überqueren den „Betonweg“, eine nur für Landwirtschaft befahrbare Straße nach Rohrsen, die auch gerne von Kindern genutzt wird auf dem Weg in das Rohrsener Freibad.
Wir gehen weiter geradeaus entlang einer langen Reihe an Kopfweiden und kommen wieder zurück zu der Abzweigung des Familienweges. Entlang des Weges findest du Apfelbäume, die im Rahmen der Dorferneuerung Ende der 1990-er Jahre durch die Egestorfer Familien angepflanzt wurden. Von den ursprünglich 24 historischen Apfelbäumen sind leider einige schon der landwirtschaftlichen Nutzung und dem Zeitgeist zum Opfer gefallen. Auf den Wiesen weiden Pferde und du erkennst an der hinten angrenzenden Hecke schon die ehemalige Bahnstrecke. Unser Weg führt uns weiter geradeaus. In der nächsten Kurve steht die Sängerkastanie und lädt mitsamt der Bank z um verweilen ein.
Wenn du die nächste Abzweigung links nimmst, kommst du entlang eines Naturschutzgebietes vorbei an den Fischteichen wieder auf die ehemalige Bahnstrecke. Hier kannst du – geschützt durch Hecken – bis zur Landermühle in Rohrsen laufen. Viele Feuchtwiesen beheimaten seltene Tiere und Pflanzen, darunter auch den Schwarzstorch.
Wir gehen jedoch weiter geradeaus bis zur Holzbrücke. Diese entstand 2019 im Rahmen der Renaturierung der Aue. Auf der Brücke verweilend kannst du dem neu angelegten Verlauf der Aue zu einer Seite und dem ursprünglichen Verlauf zur anderen Seite folgen. Weiter über die Brücke kommst du in die zweite Siedlung, dem „Sonnenhang“, einem Ortsteil östlich des alten Dorfkerns. Rechter Hand findest du unseren zweiten Imker, auch hier kannst du Honig kaufen. Die Siedlung entstand in den 1950-er Jahren. Viele Flüchtlingsfamilien haben hier gebaut. 1955 konnte man hier für 1,50 DM (Deutsche Mark) einen Quadratmeter Bauland erwerben.
Jetzt kannst du selbst die Siedlung erkunden, linker Hand kommst du wieder zum renaturierten Auebereich. Hältst du dich rechts, kommst du wieder zurück in das Dorf entlang der Pumpstation, in der seit 1993 das Schmutzwasser über eine druckgespülte Abwasserleitung zum Klärwerk Eimbeckhausen geleitet wird. An der Trafostation vorbei findest du eine kleine Brücke, dem Plattenschütt, die auf die Wiese zur neu angelegten Aue führt. der Name Plattenschütt geht zurück auf die ehemaligen Besitzer „Platte“. Weiter entlang des Birnenweges passierst du Noltes Garten und kommst an die Sängereiche – eine Eiche, die der Gesangverein anlässlich seiner Entstehung gepflanzt hat.
Eine Bank lädt zu einer kleinen Verweilpause ein, begleitet vom Plätschern der Rodenberger Aue.
Wir überqueren die Ortsdurchfahrt und folgen dem Pattweg, der auf dem Gleisbett der alten Bahnstrecke entlang führt. Rechts findest du weitere Flächen, die renaturiert werden sollen. Nach ungefähr 200 Metern an der engsten Stelle zur Landstraße siehst du plötzlich Holzpaletten über dem kleinen Bachlauf gestapelt. Das ist keineswegs ungewollte Hinterlassenschaft, sondern dienst den Kindern zur Überquerung des Baches. Sie sind jeden Winter, wenn Schnee liegt mit Schlitten und Boards an der historischen Mergelgrube – liebevoll die Todesstrecke genannt. Auf dem gleichen Wiesenstück findet auch jedes Jahr das Osterfeuer statt.
Weiter geradeaus gehst du hinter dem alten Bahnhofsgebäude entlang und erreichst das Dorfhaus. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen statt, die du auf unserer Homepage und dem Veranstaltungskalender findest. Im Jahre 19xx wurde die Aue verrohrt und als eine weitere Renaturierungsmaßnahme wurden durch den Dorfverein und mit Hilfe zahlreicher Helfer*innen die Rohre entfernt und der ursprüngliche Verlauf der Aue wiederhergestellt. Eine der vielen ehrenamtlichen Maßnahmen unterstützt durch die Vereine und der Helfenden EinwohnerInnen und der Koordination des Dorfvereins.
Auf diesem Bereich wurde 2016 auch eine alte Süntelbuche, die wir vom Süntelbuchen Arboretum gestiftet bekommen haben, gepflanzt. Begrenzt wird das Grundstück durch eine im Jahre 2021 gesetzte Benjes Hecke. Du kannst diesen Bereich gerne auf eigene Faust erkunden. Es sind weitere Maßnahmen geplant, also schaue immer mal wieder gerne auf der Homepage unter der Kategorie ‚Unsere Renaturierungsprojekte‘ vorbei.
Auf dem Platz vor dem Dorfhaus findest du eine Birkenallee, unter der im Frühling viele Frühjahrsblüher wachsen. Von hier aus geht es auf der Straße an der Aue, die 1998 mit Pflastersteinen neugestaltet wurde, zurück in den alten Dorfkern. An der Kreuzung zur Dorfstraße steht das Schützenhaus. Es wurde in einer Scheune und komplett in Eigenleistung Ende der 1070-er Jahre ausgebaut und bis heute ehrenamtlich vom Schützenverein unterhalten. Es steht auch für Veranstaltungen offen.
Unser Weg führt uns links weiter am Feuerwehrhaus vorbei. Das Feuerwehrgerätehaus wurde 1963/1964 erbaut und 1994/1995 erweitert. Die Feuerwehr Egestorf gehört zur Stadtfeuerwehr Bad Münder. Wir sehen jetzt vor uns die bunte Bushaltestelle, die zeigt, dass selbst alltägliche Dinge in Egestorf mit viel Liebe zum Detail gestaltet werden. Der kleine Weg neben der Bushaltestelle führt zum Spielplatz, der ebenfalls weitestgehend in Eigenleistung erstellt wurde und neben Spielgeräten auch einen Bolzplatz und eine Grillhütte zu bieten hat. Kurz vor dem Spielplatz gehen wir zwischen zwei Hecken einen kleinen Stichweg entlang, der uns zum alten, ehemaligen „Sägewerk“ führt und jetzt ein kleines ruhiges bebautes Gebiet mit Wendehammer ist.
Schließlich endet unser Rundweg vorbei am Schaafstall wieder am Dorfplatz.
Der Ortskern: die Straße „Im Dorfe“
Der Kern unserer Ortslage bildet der Straßenzug „Im Dorfe“ (Kreisstraße 74). In diesem Teil unseres Dorfes sind die Erfolge der Dorferneuerung am deutlichsten sichtbar. Maßnahmen im öffentlichen Bereich waren hier die Erneuerung der Kreisstraße sowie die Gestaltung des Dorfplatzes und des Dorfbrunnens im von alten Kastanien gesäumten Straßenzug. Vor allem aber die von den Anwohnern liebevoll renovierten Höfe und Gärten prägen heute die Ortsmitte. Unser Dorfplatz hat sich zum Treff- und Anlaufpunkt für die Nachbarschaft entwickelt. Aber auch Besucher unseres Dorfes legen hier gern eine Pause ein.